Mittwoch, 10. Mai 2023

Die Kapelle und der Cache


Diese Mystery Cache hat mir ein paar graue Haare eingebracht. Dabei war das Rätsel eigentlich ganz einfach – drei Quadrate mit jeweils 16 Felder, in einem Quadrat mit den Zahlen von 1 - 16, im nächsten einzelne Ziffern und zwei Felder mit einem „X“ und im dritten einzelne Buchstaben und Leerzeichen.

Gleich der erste Versuch führte zur Lösung. Man nehme die Zeichen aus dem 2. bzw. 3. Quadrat und schreibe sie in jeweils eine Zeile an die Position, die im entsprechenden Feld des ersten Quadrats steht. Das Ergebnis sind die Koordinaten des Ziels und sein Name.

Ein paar Tage später war es dann soweit und ich konnte mit der Suche beginnen. Das Ziel war schnell erreicht. Vor Ort fand ich eine kleine Kapelle und viele Steine. Die Suche konnte beginnen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte – ich konnte die „Dose“ einfach nicht finden und gab schließlich auf.

Die vergebliche Suche ließ mir allerdings keine Ruhe und immer wieder las ich die Beschreibung des Caches. Irgendwann fiel mein Blick auf die Cache-Größe. Ich konnte mich nicht an viele „Large“ Caches erinnern. Meistens findet man ja „Small“ Caches oder noch kleinere Container. Ich sah in meiner Statistik nach und tatsächlich waren da nur sehr wenige „Large“ verzeichnet – weniger als ein halbes Prozent. Das erschien mir wirklich sehr wenig. Aber was ist eigentlich „Large“? In den Definitionen konnte ich dann lesen, dass ein „Large“ ein Volumen von 20 Litern oder mehr hat, und in Gedanken kehrte ich an den Ort des Caches zurück. Ich hatte eher etwas in der Größe eine Munitionskiste erwartet, aber das ist nur ein „Medium“ oder „Regular“. Aber wo konnte man da einen so großen Cache verstecken.

Gar nicht. Da war einfach kein Steinhaufen gewesen, unter dem man einen so großen Behälter verstecken kann. Immerhin sind 20 Liter wirklich sehr viel. Ein ganz normaler Wassereimer fasst gerade mal 10 Liter.

Der Hint im Listing machte mich etwas stutzig – „Das ist ein Large. Suche keinen Micro weder innen noch außen.“ Was heißt hier weder innen noch außen? Oder liegt die Betonung doch eher auf „kein Micro“? Und warum der Hinweis im Checker, dass man keine Trackables hinterlassen soll? Warum keine Trackables?

Ein Foto im Checker gab dann den entscheidenden Hinweis. Es zeigte eine einfachen A5 Kladde und daneben dieselbe Kladde mit der Aufschrift „Logbuch“. Und plötzlich schien alles klar.

Am nächsten Morgen machte ich mich erneut auf den Weg. Der führte mich direkt in die kleine Kapelle am Zielort. Drinnen fand ich tatsächlich eine Kladde wie auf dem Foto im Checker. Die „Dose“ stand die ganze Zeit offen vor meinen Augen, aber ich habe sie einfach nur für eine ganz normale, kleine Kapelle gehalten.

Die Größe des Containers ist vielleicht etwas besonderes, so einen großen Container habe ich noch nie gesehen, aber wirklich besonders war das Logbuch. In wie vielen Logbüchern findet man einfach nur Einträge wie „29.02.1900 Kilroy was here“ oder einfach nur Stempel. Das war hier anders. Fast alle Cacher haben sich mit dem Ort angemessenen Einträgen verewigt, in denen sie ihrer Lieben gedachten. Ein paar dieser phantasielosen Stempel-Logger gab es aber, leider, auch.

In diesem Fall darf ich mich nicht nur beim Owner für das Verstecken und Hinführen bedanken, sondern auch bei den Findern dieses Caches.


TFTC

Montag, 20. September 2021

Abenteuer Geocaching

Ich muss mal wieder über das Abenteuer Geocaching berichten. Wieder einmal geht es um die Lösung eines Mysteries und ich möchte versuchen, so wenig wie möglich darüber verraten, um welchen Cache es in diesem Fall geht.

Wie bei jedem Mystery Cache beginnt auch hier alles mit dem Rätsel. Das war in diesem Fall ganz einfach. Gehe an eine genau bezeichnete Stelle und finde dort zwei Wörter. Berechnen den Buchstabenwert der Wörter und daraus, anhand einer vorgegebenen Formel, die Zielkoordinaten. Man kann einfach an den angegebenen Ort fahren und nachsehen, oder man versucht es erst einmal mit Googles Street View. In beiden Fällen kommt auch der Anfänger schnell auf die gesuchten Koordinaten.

So ist es jedenfalls meistens. In diesem Fall ist es jedoch ganz anders. An den errechneten Koordinaten angekommen, war da – nichts. Jedenfalls nichts, was nach einem Cache aussah. Es gab zwar einige verdächtige Steinhaufen, aber darunter war nicht die erhoffte Dose.

Also noch einmal alles richtig lesen. Der Hint sprach von einem Schatten. Aber Mittags ist an den ermittelten Koordinaten mit Schatten nicht viel anzufangen. Der reichte nicht einmal ansatzweise über den Wegrand hinaus. Aber da steht ja noch mehr. Der Owner hat ganz genau beschrieben, an welchem Tag und um welche Uhrzeit (auf die Sekunde genau), er den Cache versteckt hat und wie groß er selber ist.

Daraus sollte man eigentlich genau berechnen können, wo der Cache sich befindet. Aber nicht, wenn man auf einem unbequemen Stein sitzt und als einziges Hilfsmittel nur ein Smartphone ohne Netz und vielleicht eine kleine staubige Fläche als Zeichenbrett hat. Andere können das vielleicht, aber ich nicht. Immerhin hatte ich eine ungefähre Vorstellung, in welche Richtung der Schatten ungefähr zeigen müsste.

Fast planlos suchte ich also erst einmal die verdächtigte Gegend ab. Leider ohne Erfolg. Und irgendwann ging es anscheinend nicht mehr weiter. Und der Schatten hätte da schon ziemlich lang sein müssen. Auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt ließ ich meinen Blick etwas weiter schweifen, aber wieder ohne Erfolg.

Also noch einmal ALLES richtig lesen. Und außer dem Hint und der Beschreibung gibt es ja auch noch einen Namen. Und der Name ist „inter maro kaj tero“. (Nein, das ist natürlich nicht der Name. Es ist nur eine Übersetzung.)

Jedenfalls schloss ich aus dem Namen, dass sich der Cache irgendwo zwischen „maro“ und „tero“ befinden muss. Und das schränkte die Möglichkeiten ausreichend ein.

Falls ein Cache-Owner glaubt, seinen Cache wiederzuerkennen, und glaubt, dass ich zu viel verraten habe, kann er sich gerne bei mir melden und Änderungen vorschlagen.

Sonntag, 5. September 2021

Fuerteventura vs. Corona

Übermorgen geht's endlich mal wieder nach Fuerteventura. Was war das beim letzten Mal vor Corona noch einfach. Ticket buchen, zum Flughafen fahren und losfliegen. Jetzt muss man sich erst mal durch diverse Web-Seiten kämpfen. Und jeder möchte, dass man irgendeine unnötige App auf dem Smartphone installiert. Die EU regelt doch sonst alles. Warum nicht auch eine einheitliche App für alle erforderlichen Dokumente an einer Stelle verwalten. Aber nein, dafür fühlt sich die EU nicht zuständig. Warum auch. Damit würde das Leben ja einfacher. Aber damit ist die EU überfordert.

Es fängt schon nach der Impfung an. Man bekommt einen digitalen Impfnachweise – auf Papier. Um den Nachweis aufs Handy zu bekommen, muss man sie einscannen, fotografieren oder mit einer App des RKI einlesen. Einscannen und fotografieren sind keine Option. Diese Dateien wurden, bei mir, nicht erkannt. Also doch die CovPass App installieren. Die konnte die Nachweise immerhin lesen und auf dem Smartphone speichern. Super. Jetzt brauche ich zwei Apps für meine Unterlagen. In der einen sind die Impfnachweise, in der anderen die Bord-Karte. Aber damit komme ich noch nicht nach Spanien.

Man hat die Wahl. Will man die erforderlichen Daten auf dem Portal von Spain Travel Health eingeben, oder will man vielleicht doch App #3 installieren. Ich habe mich für die Web-Seite entschieden. Der Speicher auf dem Handy war eh schon voll. Also los. Ausweisnummer, Name und andere Daten eingeben und dann ist plötzlich Feierabend. Weiter geht es frühestens zwei Tage vor der geplanten Ankunft.

Inzwischen wurde das Handy aus anderen Gründen ersetzt und jetzt reicht der Platz auch für App #3.  Beim Ausprobieren sehe ich, dass die App auch QR-Codes lesen kann. Ich versuche es mit dem Impfnachweis. Keine 3 Sekunden später ist er in der App gespeichert. Damit ist die CovPass App eigentlich überflüssig. Aber ich befürchte, irgendein Dorfwirt in Deutschland wir den Impfnachweis dann nicht erkennen.

Beim Ausfüllen der Einreiseformulare hilft mir die App allerdings nicht. Man kann die Eingaben, die man auf der Web-Seite gemacht hat, mit der SpTH App nicht fortsetzen. Also neu eingeben. Und dann einmal zum falschen Zeitpunkt auf den Back-Button getippt. Alle Eingaben sind weg. Ganz weg? Nein. Beim Versuch die Daten noch einmal einzugeben, bekommt man den Hinweis, dass die Daten bereits vorhanden sind. Ja, weiß ich. Dann lass mich doch einfach die Daten bearbeiten. Geht aber nicht.

Also zurück zur Web-Seite. Da kann man die Eingabe wenigstens fortsetzen. Bis man dann an die Stelle kommt, wo man das Dokument hinterlegen soll. JPEG-Datei funktioniert angeblich. Aber mein gescannter Impfnachweis wird wegen eines Validierungsfehlers zurückgewiesen. Was nun. Zurück ans Handy, CovPass aufrufen, QR-Code anzeigen, Screenshot machen. Datei auf den Rechner kopiert und  auf die Web-Seite hochladen. Hurra!

Und dann die freudige Überraschung. Eine neue E-Mail aus Spanien. Alles ist in Ordnung. Und die Mail enthält den QR-Code für die Einreise als PDF-Datei und, Überraschung, als PKPASS-Datei. Da kann ich das Dokument zusammen mit der Bord-Karte in einem Programm speichern. Da kann sich das RKI mal ein Beispiel dran nehmen.

Glücklich über meinen Erfolg spiele ich noch etwas mit der spanischen App. Ich sehe mir den Impfnachweis an und Rolle bis ans Ende. Und was steht da. „Zu Wallet hinzufügen“. Ich drücke drauf und kurz darauf erscheint der Nachweis in meiner Wallet. Mit dem QR-Code für die Einreise.

Im Posteingang finde ich eine Mail von der Airline. Sie brauchen meine Kontaktdaten. Also gut. Kontaktdaten eingeben. Einchecken geht erst morgen Mittag. Aber groß ist da zu sehen, dass man sich einen Code merken soll, den man für den Check-in braucht. Mal sehen, was mich da noch erwartet.

Samstag, 2. Januar 2021

Physik im Urlaub


Ja, ich weiß. Physik ist in der Schule schon schlimm genug. Warum soll man sich auch noch im Urlaub damit belasten. Aber so bin ich nun mal, und vielleicht liegt es bei mir auch daran, dass ich schon lange keine Schule mehr von innen gesehen habe. (Mich störten eher die Mamas und Papas, die ihre Sprösslinge morgens mit dem Auto bis möglichst direkt vor die Schule bringen wollen, und dabei regelmäßig für ein mittleres Verkehrschaos sorgen... Wir sind früher noch zu Fuß und ganz allein zur Schule gegangen.)

Aber darum geht es hier nicht. Wie bereits erwähnt geht es um Urlaub und Physik.

Vor einigen Jahren war ich im Urlaub auf Teneriffa und da durfte auch eine Wanderung in der Cañada nicht fehlen. Über die Wanderung selbst habe ich damals schon berichtet (s. Rund um Montaña de las Arenas Negras). Was nach der Wanderung passierte, habe ich damals allerdings verschwiegen und ich möchte das hier nachholen.

Die Wanderung war zwar nicht besonders lang und abgesehen von dem dort erwähnten Abstieg auch nicht wirklich anspruchsvoll, aber die Höhe (über 2000m) und die frühsommerlichen Temperaturen haben mich durstig gemacht und nach der Rückkehr zum Auto vernichtete ich die mitgebrachten Wasservorräte fast vollständig. Die letzte, noch nicht ganz leere, Flasche landete schließlich gut verschlossen im Fußraum vor den Rücksitzen.

Bei der Rückfahrt von den Höhen des Teides hinunter nach La Victoria hörte ich ab und zu ein leichtes Knacken aber das Auto hatte offensichtlich keine Probleme und war sowieso ein Mietwagen, so dass ich geneigt war, die Geräusche für Einbildungen zu handeln. Vom Gegenteil wurde ich erst überzeugt, nachdem ich wieder am Apartment angekommen war und die leeren (oder fast leeren) Flaschen ausladen wollte. Die letzte (gut verschlossene) Flasche sah ein bisschen mitgenommen aus. Auch wenn mir 2000m Höhenunterschied wenig ausgemacht haben, können Flaschen darüber ganz anderer Ansicht sein...

Freitag, 28. April 2017

Regen auf dem Mond?

tf17-0132Nein. Natürlich gibt es keinen Regen auf dem Mond. Aber in der Mondlandschaft (Paisaje Lunar) auf Teneriffa kann das doch einmal passieren. Aber muss das gerade an dem Tag sein, an dem ich da hoch will? Man kann die Frage natürlich auch anders stellen – muss ich gerade bei so schlechtem Wetter da hinauf?

Als ich am Morgen in La Victoria losgefahren bin, war das Wetter (da) ganz ordentlich. Mit 24° war es fast schon ein bisschen zu warm. Aber 1,5km höher erwartete ich angenehme Wandertemperaturen. 12° und starker Wind waren dann zwar doch etwas frisch, aber ich hielt mich mit Trainingsjacke und Regenmantel für ganz gut ausgerüstet. Und ich brauchte beides. Nur die lange Hose blieb unbenutzt im Rucksack.

Ich habe mich für die einfache Variante entschieden. Soll heißen, dass ich mit dem Auto bis zum Campingplatz gefahren bin. Die Piste beginnt an der TF-21 oberhalb von Vilaflor in einer Spitzkehre und führt ca. 8,5km über Stock (manchmal) und Stein (meistens). Früher stand da noch ein großer Wegweiser. Heute habe ich nur ein relativ kleines Schild gefunden, dass darauf hinweist, dass die Piste mit PKW und Motorrad langsam (max. 20km/h) befahren werden darf.

tf17-0136Nach etwa einer halben Stunde Fahrt war das Ziel der Fahrt erreicht. Danach ging es zu Fuß weiter. Der Weg zur Paisaje Lunar beginnt in der Nähe von Hütte 4 und ist grün markiert. Auch das Navi war hilfreich und es hat auch den richtigen Pfad angezeigt. Aber auf dem kleinen Bildschirm kann man nicht immer sofort erkennen, ob man wirklich auf dem Weg ist oder doch ein bisschen daneben.

Ich habe mich grob am Navi orientiert und versucht, Spuren anderer Wanderer zu entdecken. Als ich dann am Navi erkannte, dass ich vom rechten Weg abgekommen bin, war es auch schon zu spät. Ich orientierte mich also weiter an Fußspuren und einer Wasserleitung, die ich etliche Meter über mir am Hang sah. Als ich die dann endlich erreicht hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem Weg, den mir das Navi vorschlug. Als ich endlich wieder einen grünen Punkt gefunden hatte, bereitete der Weg keine außergewöhnlichen Probleme mehr. Wenn man einmal außer Acht lässt, dass es bis auf die letzten paar Meter meistens steil bergauf ging.

Etwa auf halbem Weg begann es zu regnen. Umkehren wäre natürlich eine Option gewesen, aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Wer weiß, wann ich wieder einmal in die Gegend komme und in welcher Verfassung ich dann sein werde. Außerdem wäre ich beim Umkehren auch nass geworden. Also ging ich gut verpackt weiter.

PaisajeLunarNach knapp einer Stunde war ich dann am Ziel. Bei besserem Wetter hätte ich mich wohl etwas länger da oben umgesehen und vielleicht auch eine kleine Rast eingelegt. Aber heute war es mir dazu zu ungemütlich und ich machte mich nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar Fotos wieder auf den Rückweg.

Auf dem Rückweg habe ich auch den „richtigen“ Weg gefunden. Ich glaube aber nicht, dass der Aufstieg auf diesem Pfad deutlich einfacher als mein Irrweg gewesen wäre.

Anfahrt und Track als Download…

Donnerstag, 27. April 2017

Stunde der Wahrheit

Im letzten Bericht in diesem Blog habe ich darüber geschrieben, wie man einen Mystery-Cache auch dann noch lösen kann, wenn man die dafür eigentlich erforderlichen Daten nicht greifbar hat. Der letzte Stand dabei war, das der Geo-Checker mein Ergebnis akzeptiert und mir die genauen Koordinaten verraten hat. Heute habe ich meine Lösung in der Praxis überprüfen können.

Das Ziel war leicht zu erreichen, was auch kein Wunder ist, wenn es sogar auf Street View zu sehen ist. Die Suche nach der Dose war jedoch schwieriger als ich erwartet hatte. Ganz unschuldig war ich daran nicht. Die Cache-Beschreibung habe ich vor ein paar Monaten, als ich das Rätsel gelöst habe, gelesen. Und dabei habe ich die Hinweise für den Praxis-Teil nicht wirklich beachtet.

tf17-0118Ich fing also mit der Suche so an, wie man es gewöhnlich macht. Also erst einmal möglichst dicht an die Koordinaten der Lösung heran und dann alle Ritzen und Spalten untersuchen. Irgendwann wurde ich dann auch fündig – mehr als 10m von den Lösungskoordinaten entfernt. Außerdem sah dieser „Schatz“ gar nicht wie ein Cache aus. In eine Mauerspalte steckten hinter einem Stein und einem Papiertaschentuch ein paar geschliffene Steine und etwas für mich undefinierbares aus Metall, aber es fehlte ein Log-Buch. Da hat wohl wirklich jemand einen Schatz versteckt.

An einer anderen Stelle hing eine Kordel aus einer Spalte heraus. Aber auch das war eine kalte Spur. Am Ende der Kordel hing nur ein Preisschild.

Also doch der Griff zum letzten Strohhalm oder in diesem Fall der Cache-Beschreibung. Da fand ich die folgenden Hinweise

  1. Bitte Schwierigkeit und Attribute beachten.
    Das war keine große Hilfe, denn mein Garmin zeigt die Attribute nicht an.
  2. Kinder neigen dazu, alles (z.B. Mauerwerk) auseinander zu nehmen.
    Zu spät. Habe ich schon gemacht.
  3. Der Cache ist nicht versteckt aber gut getarnt.
    Also nichts anfassen und nur alles sehr genau ansehen. Hat vorgestern im Wald auch prima funktioniert.
  4. Der Cache ist vom Rollstuhl aus erreichbar.
    Das sollte die Möglichkeiten etwas einschränken. Wie hoch kann man greifen, wenn man im Rollstuhl sitzt?
  5. Der Cache ist „Peterthelong“ gewidmet.
    Dazu fiel mir nichts ein. Also erst einmal ignorieren.
  6. Apostel Petrus; der Spitzname, den Jesus ihm gab.
    Welchen Spitznamen? Mit fiel nur der Satz „Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche bauen will“ ein. Ein Hinweis mehr auf ein Versteck weiter unten(?)

Nach einer weiteren längeren Suche stand fest, dass es kein Versteck gab, das alle Hinweise, die ich berücksichtigt hatte, erfüllt. Also zurück auf Start.

Ich entschied mich, alle Hinweise außer einem zu ignorieren – der Cache ist deutlich sichtbar aber gut getarnt. Und plötzlich fiel mir ein, dass ich einmal einen Container gesehen habe, der wie ein Stein aussah. Wo würde ich so einen Container verstecken, so dass er gut sichtbar ist, aber nicht zufällig gefunden wird.

tf17-0119Und dann war alles plötzlich ganz einfach. Mit fielen sofort zwei Stellen  auf, die infrage kamen. Und eine davon war sogar in der Nähe der Ziel-Koordinaten. Ich musste mich zwar etwas strecken, um den Mauersims abzutasten, aber dann hatte ich den Plastikstein auch schon in der Hand.

Stellt sich nur noch die Frage, wie die von mir ignorierten Hinweise ins Bild passen.

Wie ich später beim Loggen im Internet sah, behaupten die Attribute, dass der Cache für Kinder und Rolli-Fahrer nicht geeignet ist. Letzteres passt zu der Stelle, an der ich den Cache gefunden habe, aber nicht zur Aussage in der Cache-Beschreibung. Wenn sich allerdings ein Kind in einen Rollstuhl stellt, dann könnte es vielleicht an den Container heran kommen. Wenn dabei der Rollstuhl seinem Namen allerdings Ehre macht und das Kind dabei unglücklich stürzt, besteht die Gefahr, dass das Kind dann nur noch… Also bitte nicht versuchen!

Einen Cache in knapp 2m Höhe einem „Langen Peter“ zu widmen macht durchaus Sinn.

Und der Spitzname? Petrus (bzw. Petros) ist griechisch und bedeutet Stein oder Fels. Und Petrus ist der Spitzname, den Jesus für diesen Apostel verwendet hat. Mit bürgerlichem Namen hieß dieser Typ nämlich eigentlich Simon. Das hätte ich eigentlich wissen müssen, aber das hätte mir auch nicht geholfen.

Bleibt mir nur noch zu verraten, um welchen Cache es sich überhaupt handelt. Da es sich jedoch um einen Mystery Cache handelt, will ich den Namen oder die ID hier nicht nennen. Nur zwei Hinweise – der Cache befindet sich auf Teneriffa und ein Bild sagt mehr als 1000 Worte (es kann auch ein paar Zahlen verraten).

Samstag, 28. Januar 2017

Wie man einen Mystery Cache auch finden kann…

Als Vorbereitung für meinen bevorstehenden Urlaub auf Teneriffa habe ich versucht, ein paar Mystery Caches aufzulösen. Bei einigen Caches war das auch relativ einfach. Bis ich dann auf ein Rätsel stieß, das ich einfach nicht lösen konnte. Und dabei schien die Aufgabe so einfach zu sein.
Gegeben war die Gradangabe für einen Breitenkreis. Gesucht war die eines zweiten Breitenkreises, der ca. 2500km südlich vom ersten verlief. Eigentlich wirklich einfach. Man nehme den Abstand zwischen den beiden Breitenkreisen, dividiere diesen Wert durch die Länge des Meridian und multipliziere das Ganze mit 180°. Das Ergebnis ziehe man von der Gradangabe des ersten Breitenkreises ab und fertig – dachte ich. Aber das Ergebnis sollte auf 30m genau sein. Und da war es schon wichtig, den „richtigen“ Wert (also den, den der Aufgabensteller verwendet hat) für die Länge des Meridians zu kennen.
Aber welchen Wert ich auch versuchte – der Geo-Checker gab mir kein grünes Licht. Ich war schon fast bereit, den Cache-Owner um Hilfe zu bitten. Aber nur fast. Vielleicht konnte ich es ja doch noch schaffen. Aber wie?
Als erstes versuchte ich es damit, die Beschreibung noch einmal ganz genau zu lesen. Manchmal findet man ja doch noch einen kleinen Hinweis, den man vorher übersehen hat. Aber das war hier nicht der Fall. Nicht dass ich keinen Hinweis übersehen haben könnte. Wenn es einen gab, habe ich ihn aber auch beim erneuten Lesen nicht entdecken.
Aber andere Cacher hatten den Cache ja schon gefunden. Vielleicht haben die ja einen kleinen Tipp in ihren Logs hinterlassen. Und dieses Mal hatte ich Glück. Einer der erfolgreichen Cacher erwähnte, dass er seine Lösung mit Street View überprüft hat. Vielleicht war das ja der entscheidende Hinweis. Wenn man den Ort auf Street View sehen konnte, dann war da ja wohl auch eine Straße in der Nähe.
Außerdem wusste ich aus der Beschreibung und den Logs, dass der Cache in oder bei einer ehemaligen Kirche oder Kapelle versteckt sein sollte. Andere Hinweise schienen mir erst einmal nicht wichtig zu sein.
Der Rest war dann eigentlich ganz einfach. Einfach in Google Earth den bekannten Meridian (oder den Teil, wo ich die Lösung vermutete) markieren und nachsehen, wo diese Linie eine Straße, die in Street View zu sehen ist, kreuzt oder ihr wenigstens nahe kommt. Außerdem musste dort ein Gebäude oder wenigstens eine mehr oder weniger gut erhaltene Ruine zu sehen sein.
Die Suche mit Google Earth führte dann schnell zum Erfolg. Es gab überhaupt nur sehr wenig Schnittpunkte mit Straßen und nur an zwei Stellen gab es etwas, was wie ein Haus aussah. Und eine Überprüfung mit Street View zeigt schnell, dass nur an einem dieser Ort etwas zu sehen war, worauf auch die „anderen Hinweise“ zutrafen. Dass der Geo-Checker für die mit GE ermittelten Koordinaten dann grünes Licht gab, hat mich da schon nicht mehr überrascht. Jetzt muss ich nur noch auf meinen Urlaub warten, dass ich vor Ort den letzten Teil der Suche vollenden kann.
Jetzt, wo ich das hier so ausführlich beschreibe, fällt mir ein, dass ich vor einigen Jahren auf so ähnliche Weise einen Rätsel-Cache auf La Palma gefunden habe.